Probefahrt im BMW Z4 M40i: Wie fühlt sich ein Boxster-Fahrer?
公開日:2020.09.05

Wie unterscheidet sich der Z4 M40i vom Boxster?
Ich stelle den Schaltmodus auf manuell und teste die Schaltwippen. Persönlich mag ich die aktuellen BMW-Automatikgetriebe sehr – sie sind so gut, dass man fast auf Doppelkupplungsgetriebe verzichten könnte.
Das im Z4 M40i verbaute Getriebe heißt „Steptronic Sportgetriebe“ und ist ein Wandler-Automatikgetriebe, das aber unglaublich präzise und schnell schaltet. Besonders die Schaltvorgänge nach oben sind sehr zügig.
Gefühlt ist die Schaltgeschwindigkeit vergleichbar mit der Porsche PDK aus den 991.1- und 981-Modellen.
Der Sound beim Hochschalten ist kraftvoll, und auch das Nachbrennen beim Gaswegnehmen klingt sehr stimmig. Im niedrigen und mittleren Drehzahlbereich ist der Klang eher tief, doch bei hohen Drehzahlen entfacht das Auspuffsystem ein lautes „Knallen und Knistern“, das die Stimmung hebt.
Das ist Geschmackssache, aber ich persönlich mag es sehr.
Was das Motorgefühl betrifft, so ist der Sechszylinder erwartungsgemäß sehr geschmeidig. Als jemand, der noch die alten Saugmotoren kennt, spüre ich durch die Turboaufladung eine leichte, kaum wahrnehmbare Vibration.
Dennoch ist es ein Motor, der von den „Bayern-Motorenbauern“ mit viel Know-how entwickelt wurde. Er ist im unteren Drehzahlbereich sehr gut fahrbar und liefert bei Bedarf ein kräftiges Drehmoment für kraftvolle Beschleunigung.
Ich wollte ohne Vorurteile fahren und habe mich vorab nicht mit den technischen Daten beschäftigt. Während der Fahrt schätzte ich die Leistung auf etwa 350 bis 380 PS.
Später nachgeschaut: Der Motor leistet 340 PS (250 kW) bei 5000 U/min und bietet ein Drehmoment von 500 Nm (51,0 kgm) zwischen 1600 und 4500 U/min. Meine Einschätzung lag also gar nicht so weit daneben. Das hohe Drehmoment im unteren Bereich macht den Unterschied.
Im japanischen Straßenverkehr ist die Leistung mehr als ausreichend. Sie ist weder zu schwach noch übermäßig aggressiv. Der Z4 M40i bewegt sich gerade noch im Rahmen, um auch auf kurvigen Landstraßen gut mithalten zu können.
Nachdem ich mich an das Auto gewöhnt habe, erhöhe ich das Tempo. Dabei fällt auf, dass die Präzision der Lenkung und der Grip auf der Straße nicht ganz mit dem Boxster mithalten können. Das war auch die Meinung der anderen Fahrer an diesem Tag, also keine Einbildung.
Ein Beispiel: Auf der Royu Driveway gibt es eine sanfte S-Kurve zwischen der Arima-Kurve und dem Tunnel des Arima-Tunnels, die sich ideal für mittlere Geschwindigkeiten eignet.
Hier fährt man bergauf meist im 2. oder 3. Gang mit etwas Gas durch die Kurven. Die Lenkpräzision und das einfache Handling sind hier entscheidend.
Mit dem Boxster fährt man diese S-Kurve sehr direkt und fast ohne Versatz, was ein tolles Gefühl ist. Beim Z4 hingegen spürt man beim Lenken nach rechts und links eine leichte Diskrepanz zur gedachten Linie.
Die Ursache ist schwer zu analysieren, aber vermutlich liegt es an der etwas größeren Wankbewegung und der weniger straffen Dämpfung beim Ausfedern des Fahrwerks.
Auf der anderen Seite gewinnt der Z4 in Sachen Komfort und Bequemlichkeit. Für mich ist der Z4 nach dieser Probefahrt ein „Z5“ – so luxuriös und GT-artig fühlt er sich an.
In vielen Testberichten wird der Z4 oft mit dem Boxster verglichen und als Konkurrent dargestellt.
Ich persönlich sehe die beiden jedoch als recht unterschiedlich an.
Früher fuhr ich einen Mercedes SLK350, und wenn ich einen Rivalen für den Z4 suchen müsste, wäre das eher der SLK (SLC).
Anfangs dachte ich auch, Z4 und Boxster seien Konkurrenten, aber nach dem direkten Vergleich auf derselben Strecke am selben Tag scheinen sie mir unterschiedliche Konzepte zu verfolgen.
Das ist keine Frage von besser oder schlechter, sondern eher eine Frage der Zielsetzung und des persönlichen Geschmacks.
Der Z4 ist ein GT-artiger Roadster. Wenn man zum Beispiel am Wochenende morgens schnell zum Golfplatz fahren möchte, ist der Z4 die bessere Wahl.
Will man hingegen reine Fahrfreude auf kurvigen Strecken oder bei Touren, ist der Boxster die bessere Wahl.
Auch im Stadtverkehr mit viel Stop-and-Go oder beim Einkaufen ist der Z4 praktischer, während der Boxster eher für sportliche Trackdays am Wochenende geeignet ist.
Obwohl beide auf den ersten Blick in dieselbe Kategorie fallen, sollte man bei der Wahl die geplante Nutzung und den Einsatzzweck berücksichtigen.
Diese Probefahrt hat mir gezeigt, wie unterschiedlich die beiden Autos wirklich sind.
このブログが気に入ったらフォローしてね!
Comment ( 0 )
Trackbacks are closed.
No comments yet.